Monday, January 19, 2009

Die Grenzen der Vielfalt

Es war bis anhin die Politik meines Arbeitgebers auch Leute aus anderen Kulturen einzustellen. Sie meinten wir müssten ein Spiegelbild unserer Gesellschaft sein. Nur so wären wir nahe bei den Kunden. In der Schweiz haben 20 % einen ausländischen Pass und jede 2. Ehe umfasst einen Ausländer.
Einer meiner Kollegen bei der Versicherung war Inder. Allerdings hat er das Gebiet Ostschweiz betreut und da gibt es kaum Inder. In meiner Firma hat man wohl die Volksbezeichnung Mostindien für den Thurgau wörtlich genommen. So war sein Verkaufserfolg ziemlich mässig. Aufgewachsen ist er in Zürich Seebach. Er spricht einwandfrei Schweizerdeutsch aber vom Aussehen her ist er ein richtiger Inder mit dunkler Haut und so richtig schwarzen Augen.
Er isst kein Fleisch. Einfach aus Prinzip. Er hat mich kürzlich zum Lunch eingeladen. Wir mussten bis zu Tibits gehen, obwohl wir ein Churasco gleich um die Ecke haben. Mein Gott, was hätte ich für ein richtiges saftiges Steak gegeben. Statt dessen gab’s Kichererbsen.
Indien ist wirtschaftlich gesehen ein interessantes Land. Aber in kulturellen und gesellschaftlichen Dingen sind sie total rückständig. Eine der Besonderheiten sind die arrangierten Heiraten. Das soll es heute noch geben. Haben die dort eigentlich keine Digital Kameras und kein Facebook?
Bei der Versicherung ist es nicht sicher, ob Sinan bleiben kann. Die bauen jetzt kräftig ab. Mich hat’s auch erwischt. Nicht weil ich schlecht war, nein die sind neidisch sind auf meinen Erfolg. Aber der Sinan. Mein Gott wir sind im Vorsorgebereich. Das ist ein konservatives Geschäft. Das versteh ich. Das neue Management hat die Einstellungspolitik geändert, mit der Finanzkrise. Back to the Roots. Na ja, meine Entlassung kommt mir gerade recht. Ich brauchte so einen Tritt in den A.... . Jetzt mach ich meinen eigenen Laden im Bereich Vorsorge und Anlage.

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